Familienaufstellungen & Organisationsaufstellungen

„Leben kann man nur vorwärts, das Leben verstehen nur rückwärts.“

Systemisches Mobile- Gleichgewicht im Familiensystem
Systemisches Mobile- Gleichgewicht im Familiensystem

Eine Aufstellung ist eine Methode, die zum Ziel hat, Ihnen schnell Einblick in die tieferen Ursachen eines Problems zu gewähren. Es handelt sich um eine räumliche Darstellung einer Familie oder eines Organisationssystems, in dem Sie Teil oder beteiligt sind. Der Fragesteller (Klient) bestimmt zusammen mit dem Aufsteller, welche Personen, Funktionen oder sonstigen Elemente des Systems aufgestellt werden müssen. Dann wählt der Klient aus den anwesenden Teilnehmern Personen (sogenannte Vertreter oder Repräsentanten) aus, die einen Vater, eine Mutter, einen Direktor, einen Gründer usw. vertreten und stellt sie in Beziehung zueinander, nach einem inneren Bild, das der Klient von ihnen hat. Fast immer gibt eine solche Anordnung ein erstaunliches Bild von den realen Beziehungen und den zugrundeliegenden Mustern im realen System. Wir wissen noch nicht genau, wie das genau funktioniert. Die Quantenphysik nennt es das morphologische Feld. In ständiger Absprache und Abstimmung mit dem Klienten erkundet der Begleiter dann, wo es Möglichkeiten gibt und wo Lösungsansätze möglich sind. Dieser Prozess ist oft sowohl aufschlussreich als auch intensiv.

In der Regel werden Aufstellungen in einer Gruppe gemacht, weil Vertreter benötigt werden. Es ist auch möglich, eine Aufstellung zu machen, in der Vertreter von "außen" anwesend sind. Sie sind nicht in das Organisations- oder Familiensystem eingebunden, so dass sie eine Person neutral vertreten können. Sie können aber auch repräsentativ sein für z.B. für ein Konzept, ein Produkt oder eine Geschäftseinheit. Mit anderen Worten, ein abstraktes Element.

 

Man kann aber auch ohne Personen aufstellen und anstelle dessen Objekte verwenden. Ein gutes Beispiel dafür sind die sogenannten Tischaufstellungen mit Püppchen. Ich arbeite regelmäßig mit Tischaufstellungen oder sogenannten Bodenankern. Der Vorteil dabei ist, dass die Aufstellungen unter vier Augen stattfinden können.

In allen Fällen untersuchen wir die Zusammenhänge und die Dynamik zwischen den verschiedenen Elementen, die aufgestellt werden. Tausende von Aufstellungen haben viele Einblicke in die Funktionsweise und das Gedeihen von Familien- und Organisationssystemen aus systemischer Sicht gegeben.

 

Eine Aufstellung bietet tiefe Einblicke und die Bilder wirken oft über einen längeren Zeitraum. Die Aufstellung selbst ist unvoreingenommen und der Begleiter gibt keine Ratschläge, was der Klient tun soll. Die Erkenntnisse sprechen für sich und es liegt an dem Klient zu bestimmen, was er mit ihnen macht. Aufstellen ist Handwerk und erfordert viel Erfahrung, Wissen, Sensibilität und Integrität.

Es gibt viele verschiedene Fragen, die in einer systemischen Arbeitsweise untersucht werden können. Fragen können sich auf eine Vielzahl von Themen beziehen, wie z.B:

- Beziehungen

- Lern- und Elternfragen

- Krankheitssymptome

- Sucht

- Psychische Beschwerden, Depressionen, Depressionen

- Unerklärliche Gefühle oder Gedanken

- Konflikte

- Bewegungen in Organisationen

- Widerstand von Personen oder Teams

- Fragen zur Unternehmensnachfolge

- Zusammenarbeit

- Produkte, Märkte und Kunden

- Potential

- Transformation

 

Quelle: Bert Hellinger Institut Groningen

 

Ereignisse unserer Herkunftsfamilie beeinflussen unser Handeln. Es können Verstrickungen entstehen, die bewirken, dass wir uns selbst nicht erlauben, glücklich zu sein. Vielleicht wurde jemand aus unserer Herkunftsfamilie ausgegrenzt, schwer krank, hatte einen Unfall oder kam unter tragischen Umständen ums Leben. Unbewusst nimmt die Geschichten unserer Vorfahren Einfluss auf unsere Biographie. Eine ganz besondere Rolle spielen in diesem Geflecht die Eltern. Es kommt nicht selten vor, dass sich ein Kind, selbst dann, wenn es längst erwachsen geworden ist, einem Elternteil so sehr verpflichtet oder verbunden fühlt, dass es nicht in der Lage ist, eine eigene Partnerschaft einzugehen. Bei jungen Kindern äußert sich dies oft in Verhaltenauffälligkeiten, gesundheitlichen oder psycho-sozialen Problemen. Auch traumatische Erfahrungen von Kindern oder in der Kindheit können mit Aufstellungen aufgearbeitet werden. Dies kann bei Minderjährigen auch ohne deren Anwesenheit über Kontakt zu den Eltern stattfinden.

 

Familienaufstellungen öffnen den Weg in die eigene Lebensgeschichte (auch ohne mit der Familie Kontakt zu haben) und zeigen die darin wirkenden Kräfte. Diese zu durchleuchten bedeutet, den roten Faden zu finden, den unsere Herkunftsfamilie und vergangene Generationen uns vererbt haben. Da uns dieser Faden oft nicht bewusst ist, erkennen wir nicht, wie uns die in der Tiefe wirkenden Bewegungen beeinflussen.

Die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Familie gibt uns die Möglichkeit, systemische Verstrickungen zu erkennen, zu benennen und zeigt Wege auf, damit umzugehen. Wie auch immer die Themen in diesem Gefüge aussehen, durch eine Familienaufstellung können wir unseren Bindungen eine neue Qualität und „Ordnung“ geben. Dies befreit unseren Lebensweg von Blockaden, kann neue Wege eröffnen oder auch einen Weg auf heilsame Weise beenden. 

 

„Wenn etwas in Ordnung gekommen ist, dann gibt es ein Gefühl der Erleichterung, von Frieden, von Möglichkeiten, etwas gemeinsam zu tun. Das ist die Bedeutung des einfachen Satzes: Es kommt in Ordnung. Plötzlich fühlt man sich erleichtert. Diese Ordnungen werden gefunden, nicht propagiert. Ich finde sie durch das Familienstellen.“ Bert Hellinger